Samstag, 2. März 2013

Vom Wahren und vom Richtigen


Es fällt mir ein bisschen schwer, hier einen Anfang zu finden. Das Buch liegt bei mir seit der letzten Buchmesse auf dem Stapel ungelesener Bücher und ist ja jetzt schon lange nicht mehr neu. Trotzdem hab ich es bisher noch nicht geschafft, es zu lesen. Bis jetzt...

Zur Story:


Karyn MacKenzie, fünfzehn Jahre alt, wird stockbesoffen auf einer Party vergewaltigt. Ihr Bruder Mickey schwört Rache, umso mehr, als er erfährt, dass der mutmaßliche Täter, Tom Parker, ein Junge aus stinkreichem Haus, auf "nicht schuldig" plädiert. Gemeinsam mit seinem Freund Jacko schmiedet er Pläne. Aber dann kommt etwas Unvorhergesehenes. Oder besser Jemand. Und dieser Jemand ist Ellie Parker, Toms jüngere Schwester. Natürlich verlieben sich die beiden - kann ja auch gar nicht anders sein. So. Bis hierher hab ich nichts von der Story erwartet und genau das bekommen. Klar, die Story ist dramatisch und so weiter und so weiter. Aber was dann kommt, hat mich echt vom Hocker gehaut! Ich will euch natürlich nicht verraten, wie die Geschichte ausgeht, aber was jetzt passiert, hat aus dem Buch ein richtig richtig gutes Jugendbuch gemacht:
Als Mickey merkt, dass seine Gefühle für Ellie echt sind, und auch Ellie nicht aufhören kann, an ihn zu denken, wendet sich die Geschichte. Ellie hat zuerst angegeben, sie hätte an dem fraglichen Abend nichts gesehen und gehört, hält felsenfest zu ihrem Bruder. Aber dann kommen ihr Zweifel. Sie muss die Wahrheit sagen. Oder?
Auch für Mickey ist die Situation nicht einfach. Er versucht das Richtige zu tun, den Spagat zwischen seiner Familie und Ellie zu schaffen. Einfach für alle da zu sein. Auch für seine alkoholkranke Mutter und seine kleine, achtjährige Schwester.

"Hör zu", sagt er, "Karyn verlässt ständig die Wohnung, hat massenhaft Unterstützung, und ja, ich weiß, dass sich dein Bruder nicht schuldig bekennt, und ja, der Prozess wird ein Albtraum, und ja, dein Dad ist'n Vollidiot, und ja, meine Mum trinkt immer noch Sherry zum Frühstück und versteckt ihn im Wandschrank und hofft, dass niemand von uns was merkt. Wunder passieren nicht über Nacht, Ellie (...), aber vielleicht können wir aus dem Ganzen noch was Gutes für uns rausholen, solange es geht?"
(Downham, Jenny: "Ich gegen dich", Seite 379)

Mein Fazit:

Das Buch hat mich echt überrascht. Es ist nachdenklich, traurig und manchmal irrsinnig hart. Vor allem für Ellie. Es ist total realistisch. Das war meine Angst am Anfang, als ich die Inhaltsangabe las. Ich dachte nicht, dass die Autorin es schafft, diesen Zwispalt zwischen Familie und Wahrheit oder zwischen Familie und dem was richtig ist, so gut darzustellen. Außerdem kann man richtig richtig gut lesen, wie schwierig die Wahrheit manchmal zu erkennen ist, und dass das, was richtig ist und das, was wahr ist, nicht immer übereinstimmen.
Ich mag es gerne, aber ich glaube, ich werds nicht nochmal lesen.

2 Kommentare:

  1. Schöne Rezension! Klingt nach einem richtig guten buch. Aber dir fehlt immer noch ein Follow Button! :)

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    1. Hi :) ich kann dir nicht ganz folgen... ich hab jetzt jeden follow-button eingebaut, den ich gefunden hab :) wo finden ich denn den, den du so vermisst?

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