Dienstag, 26. März 2013

Fantasy-Marathon II

Ich hasse Stress! Und am meinsten hasse ich es, wenn ich mich selber stresse und das auch noch auf einem Gebiet, das mir in erster Linie Erholung und Ablenkung bieten soll. Deshalb (und weil sich herausgestellt hat, dass ich bis Freitag niemals fertig geworden wäre) erkläre ich den "Fantasy-Marathon" für misslungen. War 'ne blöde Idee... Wenn ich mal anfange, den Autor dafür zu verfluchen, dass er so ausführlich schreibt, läuft was falsch.
Wer übrigens den ersten Post nicht gelesen hat, möge bitte hier angfangen, ich nehm ab sofort keine Rücksicht mehr auf Spoiler ;-)

OMG, was ist bloß aus dir geworden?
Erinnert ihr euch, was ich über Arlen geschrieben habe? Von wegen sympathisch und Freiheitsdrang? Die Sache hat sich katastrophal entwickelt! Zuerst gehts ja noch, da reist er als Kurier durch die Welt und landet in Krasia, diesem Wüstenstaat am unteren Ende der Landkarte. Er findet den lang verschollenen Speer mit den Kampfsiegeln und bringt ihn guten Glaubens zu seinem Freund Jardir. Der durchtriebene Fuchs bringt ihn aber um die Waffe und lässt ihn zum Verrecken in der Wüste liegen. Aber einen Arlen bringt man nicht so schnell um. Er schleppt sich zur nächsten Oase und fängt an, sich die Haut zu tätowieren.
So viel zu Arlen, von dem wir nun eine Zeitlang nichts mehr hören. Dafür wird die ganze Lebensgeschichte von Ahmann asu Hoshkamin am'Jardir am'Kaji, kurz Jardir des Langen und Breiten erklärt. Jardir haben wir ja vorher schon kennen gelernt und wenn es nach mir und meinem Zeitdruck gegangen wäre, hätte man die ersten vierhundert Seiten von "Das Flüstern der Nacht" wohl getrost überspringen können. Nichts desto trotz ist es interessant zu erfahren, was für ein Mensch dieser Jardir ist und wie es kommt, dass sich Arlens ehemaliger Freund zu seinem erbitterten Feind entwickelt und ob es nicht vielleicht doch noch Hoffnung gibt.

Während sich also Arlen in der Wüste herumtreibt, lernen sich Leesha, die ja nach Fort Angiers gezogen ist und Rojer kennen. Aus Rojer ist mittlerweile ein Jongleurs-Lehrling geworden. Gemeinsam mit Arrick zieht er durch die Dörfer und macht sich als Rojer Achtfinger einen Namen. Nach einem Überfall auf den Straßen von Fort Angiers, bei dem er krankenhausreif geprügelt wird, macht er Bekanntschaft mit der mittlerweile 27-jährigen Leesha. Die ist mittlerweile zu so was wie einer Heiligen geworden, die einfach alles besser kann, als alle anderen und der alles gelingt, was sie in die Finger bekommt. Als sie hört, dass in ihrem Heimatdorf eine Seuche ausgebrochen ist, eilt sie natürlich, so schnell sie kann, hin und hilft den armen, dummen Dorftrotteln. Rojer bietet sich heldenhaft an, sie zu begleiten, blind vor Liebe (warum bloß verknallen sich immer alle in die dümmste Nudel, die sie finden können? Ehrlich, normal ist das nicht). Auf der Straße werden sie überfallen und ein geheimnisvoller Retter eilt zu Hilfe -  der tätowierte Mann. Gemeinsam retten sie das Dorf und Friede Freude Eierkuchen. NATÜRLICH verliebt sich die spröde Leesha in den mysteriösen Tätowierten Mann, der natürlich niemand anderes ist als unser lieber Arlen!

Und sch**** noch eins, das hat er Autor gründlich verkackt! Wirklich. Ich mochte Arlen, ich verstand ihn, ich hab mich sogar mit ihm identifiziert! Und jetzt das?! Allein dafür würd es sich lohnen aufzuhören. Aus dem ehrgeizigen, lieben Arlen ist ein fanatischer, kranker Typ geworden, der sich die gesamte Hautoberfläche mit Siegeln volltätowiert hat und sich von Dämonenfleisch ernährt! Wurgs. Außerdem hat er komplett das Ziel aus den Augen verloren und drückt sich vor jeder Verantwortung.

Meine Meinung?
Ich bin absolut unzufrieden mit der Entwicklung der Geschichte. Nicht nur, dass ich meinen Lieblingscharakter verloren habe, es kommt auch nichts besseres nach. Von Leesha halte ich gar nichts, die ist einfach zu perfekt. Dabei allerdings total unlogisch!! Einerseits lebt sie in einer Gesellschaft, in der die Mädchen mit zwölf verheiratet werden und mit dreißig fünfzehn Kinder haben, die Menschen offenbar nichts lieber tun, als die ganze Zeit herumzuvögeln, und TROTZDEM ist die heilige Leesha mit 27 noch immer Jungfrau und wartet auf den Richtigen?! Das passt wohl besser in unsere Gesellschaft! Und als sie dann endlich entjungfert wird (sie wird vergewaltigt?!) schmeißt sie sich, drei Tage später dem tätowierten Mann an den Hals. Hallo? Ganz ehrlich, ich kann mir vorstellen, dass ich nach einer Vergewaltigung erst mal keinen mehr an mein Schmuckkästchen lasse, von den Schmerzen und den psychologischen Verletzungen mal abgesehen.
Und Rojer, der arme Trottel? Läuft ihr nach wie ein Schoßhündchen. Wurgs. Wurgs wurgs wurgs.

Ich weiß nicht, ob ich den dritten Teil wirklich noch lesen soll...

2 Kommentare:

  1. Huhu,
    ich hab den Panem Film noch nicht gesehen und weiß auch nicht, ob ich das in ZUkunft noch machen werde, weil mir schon öfter davon abgeraten wurde. Außerdem kann er nur schlechter sein als das Buch ;) Und den 3. Teil solltest du auch unbedingt lesen, es wird nochmal richtig spannend ;)

    Ist ja wirklich schade dass der Marathon bei dir so schief gelaufen ist und dann das Buch auch noch Mist war. Hatte die Bücher auch schon öfter in der Hand und bin grade echt froh, dass ich sie nicht gekauft habe. Hört sich ja nicht besonders toll an, was du da schreibst. Schade, der Klappentext klingt nämlich interessant...

    LG Caro

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  2. Hi :)
    Oh, ich glaub, ich war auch ziemlich in der Stimmung ein Buch zu verreißen, als ich den Text geschrieben hab. Jetzt haben sich gerade Leesha und Jardir getroffen und der Kulturschock war dann doch ziemlich witzig zu lesen :)
    In erster Linie missgefällt mir nicht die Geschichte, sondern die allzu perfekten Personen. Aber die können sich ja noch ändern :)
    Ich hab die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.

    Panem muss jetzt erst mal warten, ich hab sooo viele neue Bücher gekriegt :D

    LG mistohelles

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