Samstag, 13. April 2013

Standortbericht

Normalerweise lese ich bei einem Buch, das ich einmal angefangen habe, aber dann unterbrochen habe, nicht mehr weiter. Zumeist hat es einen bestimmten Grund, warum micht trotz bestehender Lektüre ein anderes Buch so sehr angelacht hat, dass ich nicht widerstehen konnte. Meistens ist der Grund der, dass die erste Lektüre einfach unspannend ist....

Hier allerdings gibt's einen ganz anderen Grund: die Sprache. Normalerweise lese ich meine Bücher auf Deutsch und bin geborene Verfechterin der schönen, schrecklichen deutschen Sprache. Dieses hier hab ich allerdings auf Englisch angefangen, ohne guten Grund, einfach so (und weil immer alle sudern, wie toll des ned ist, wenn man ein Buch auf Englisch liest)

Also gut, ich präsentiere WAR von SEBASTIAN JUNGER

Ohne von meinen Schwierigkeiten von Fachvokabular sprechen zu wollen, muss ich sagen, dass es mir erstaunlich leicht fällt, die Sätze zu verstehen. Allerdings bin ich so damit beschäfigt, Sätze und Absätze zu zerlegen und zu analysieren, dass mir der Zusammenhang flöten geht. Und so hab ich nach entnervenden drei Tagen das Buch zu Seite gelegt und mein Regal ungelesener Bücher durchgeguckt, ob mich nicht was anderes anlacht. Und tatsächlich, mir ist was in die Hände gefallen:







DIE CHRONIK DES EISERNEN DRUIDEN - DIE HETZJAGD von KEVIN HEARNE

Ich hab mir eigentlich vorgenommen, nach Peter Brett erstmal keine Fantasy zu lesen, aber dem keltischen Charme eines 2000 Jahre alten Druiden und seinem irischen Wolfshund (in erster Linie wars der Wolfshund, der mich schwach gemacht hat), konnte ich nicht widerstehen. Die Story spielt irgendwo in Arizona und hat viel zu tun mit Hexen, Göttern, Feen und sonstigen magischen Wesen aller Art. Prinzipiell ist nicht viel neues in der Geschichte, aber sie ist irgendwie nett geschrieben, leicht und fluffifg. Wie Kuchen.
Ich mag normal keine lustigen Bücher, meistens weil die Komik durch Lächerlichkeit erzeugt wird und wenn ich eins auf den Tod nicht ausstehen kann, dann ist das Lächerlichkeit. Gott sei Dank schafft es Kevin Hearne - wenn auch um Haaresbreite - seinen zugegeben ziemlich speziellen Charakter nicht in die Lächerlichkeit abdriften zu lassen. Insgesamt hat mir der eiserne Druide als Lückenfüller gut gefallen. obwohl er für mich einen Tick spannender und rasanter hätte sein können.

Und nun, wie im echten Leben, zurück zu    WAR



Nachdem ich fünf Minuten damit verschissen verbracht habe, die Stelle zu finden, an der ich aufgehört habe, (ohne Erfolg) hab ich einfach an einer Stelle angefangen, an der ich sicher schon war. Und siehe dar, es entpuppt sich als spanndend. Die Vokabeln, die ich nicht kenne, geflissentlich ignoriernd, liest sich "War" superspannend und ziemlich eindringlich. Sebastian Junger ist Jahrgang 1962 und verbringt ein Jahr mitten im  Afghanistan-Krieg als "eingebetteter Journalist" im Korengal Valley im Osten von Afghanistan. Ich hab schon einige Bücher mit dem Thema gelesen, unter anderem "Das Leben ist ein wildes Tier" von Carsten Stormer (meine persönliche Einstiegsdroge) und "Vier Tage im November" von Johannes Clair, der auch über Afghanistan, allerdings aus deutscher Sicht schreibt. Alle haben eins gemein: wie unglaublich scheißegal unsere Probleme sind. Für "War" werd ich noch ein gutes Stück Sitzfleisch brauchen, einfach, weil es anstrengend zu lesen ist in einer fremden Sprache und weil Junger einfach alles so aufgeschrieben hat, wie es passiert ist und nicht so, wie es vielleicht zusammenpassen würde.

Ich hab auf jeden Fall fest vor, dass ich durchhalten werde!

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